Michael Schmidt-Neke
Chronologie eines albanischen Vierteljahrhunderts
(1990-2015)
Band I (1990-2001):
Vom Systemwechsel zum Krieg um Kosovo
Herausgegeben von Robert Elsie
Albanian Studies, Vol. 31
ISBN 978-1539905776
Centre for Albanian Studies, London 2016
335 pp.
Vor rund 10 Jahren gab das Londoner
Centre for Albanian Studies Owen
Pearsons großangelegte dreibändige
Chronologie zur Geschichte Albaniens
von 1908 bis 1998 heraus (Albania in the
Twentieth Century. London, New York
2004, 2005, 2006). Pearson stellte die
Ereignisse (besonders für die Zeit bis
ca. 1960) quellengestützt sehr ausführ-
lich dar.
An diese Arbeit will ich anknüpfen,
ohne sie zu imitieren. Ich bin davon
überzeugt, dass eine Ereignisgeschichte
Albaniens für das erste Vierteljahr-
hundert der Transitionsphase, die noch
immer nicht abgeschlossen ist, für viele
von Interesse ist, die sich mit diesem
Land, mit Ost- und Südosteuropa oder
mit postsozialistischen Gesellschaften
auseinandersetzen.
Die hier vorliegende Chronologie
ist keine Originalveröffentlichung. Sie beruht auf der laufenden chronologischen Bericht-
erstattung in den „Albanischen Heften“, der Vierteljahreszeitschrift der Deutsch-Albanischen
Freundschaftsgesellschaft, seit 1990. Meine Quellen dafür waren die albanische Tagespresse,
zunächst in ihren Printausgaben, später in ihren Onlineauftritten, sowie albanische Nach-
richtenportale im Internet. Eigene Quellenangaben zu den einzelnen Nachrichten gibt es
daher nicht; sie hätten den Umfang gesprengt.
Anders als bei Pearson wird jede Meldung mit einer Überschrift eingeleitet; die Meldung
selbst besteht aus einem oder wenigen Sätzen; dieser Umfang wird nur da überschritten, wo
mehrere inhaltlich verbundene Ereignisse zusammengefasst werden.
Im Mittelpunkt steht Albanien; die Berichterstattung bezieht den übrigen albanischen Raum
– besonders Kosovo – ein, aber nicht mit der gleichen Tiefe wie das „Mutterland“. Natur-
gemäß stehen politische Ereignisse im Mittelpunkt; wirtschaftliche, soziale und kulturelle
Entwicklungen sind nicht immer an bestimmten Daten festzumachen.
Es versteht sich von selbst, dass für bestimmte Zeiträume eine dichtere Berichterstattung
anfällt als für andere; so sind die späten 90er Jahre wegen des Bürgerkrieges in Albanien
1997 und der zum Krieg eskalierte Kosovo-Krise überrepräsentiert.
Entsprechend der Entstehung dieser Chronologie ist der Blickwinkel der von Deutschland
aus; es war dadurch unvermeidlich, dass das Handeln deutscher Akteure (Bundesregierung,
Bundestag u.a.) stärker repräsentiert ist als das von Verantwortlichen anderer Länder.
Gegenüber der Chronologie in den „Albanischen Heften“ wurden orthographische, sprach-
liche und sachliche Fehler so weit wie möglich korrigiert. Einige Meldungen wurden weg-
gelassen, die aus der Rückschau zu unwesentlich erschienen oder die sich nicht als nach-
haltig erwiesen haben, wie Ankündigungen, die nicht umgesetzt wurden, wovon es in
Albanien leider allzu viele gibt.
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